Pestizidrückstände in Lebensmitteln: Die neuesten europäischen Daten
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die Daten bezüglich der Pestizidrückstände in Lebensmitteln veröffentlicht.
2019 wurden in ganz Europa 96.302 Produktproben analysiert. Die durchschnittliche Frequenz entsprach 19 Analysen für jeweils 100.000 Einwohner. Das aufmerksamste Land war Litauen (über 125 Analysen pro 100.000 Einwohner), gefolgt von Bulgarien (104) und Luxemburg (81). Schlusslicht der Rangliste waren Großbritannien (1.5), Spanien (5) und Polen (7), im europäischen Durchschnittsbereich bewegten sich Deutschland (25 Analysen pro 100.000 Einwohner), Frankreich und Italien (jeweils 19).
Insgesamt wurden Pestizidrückstände in 43.9% der Fälle ermittelt. Es muss daran erinnert werden, dass die EU-Verordnungen zum Schutz der Gesundheit der Kinder bestimmen, dass Lebensmittel für Babys und Kleinkinder keine durch Analysen feststellbare Rückstände aufweisen dürfen: Das bedeutet, dass 2019 mehr als 4 Produkte von 10 nicht für den Brei der Kleinsten hätten verwendet werden dürfen.
Und damit nicht genug: 3.9% überstiegen sogar die gesetzlich festgesetzte Höchstgrenze für Erwachsene: Es handelte sich um Produkte, die als nicht zum Verzehr geeignete Lebensmittel deklariert hätten werden müssen und nicht in den Handel gebracht hätten werden dürfen.
Bei 27% der Proben wurden gleich mehrere unterschiedliche Pestizidrückstände festgestellt. Einen Rekord verzeichnete dabei eine Stiege Rosinen, die 28 verschiedene Pestizidrückstände aufwies. Es wurden auch Rückstände von 16 chemischen Substanzen ermittelt, die gänzlich verboten sind.
Der prozentuelle Anteil an schädlichen Rückständen war von Produkt zu Produkt verschieden: In der Liste des Gemüses sticht beispielsweise Sellerie heraus (77.1% der Proben waren kontaminiert, davon 14.6% über die Höchstgrenze hinaus), Spinat (57.7% der Proben waren kontaminiert, davon 8.9% über die Höchstgrenze hinaus), Rucola (78.8%, davon 8.2% über die Höchstgrenze hinaus), Petersilie (68.2%, davon 8.3% über die Höchstgrenze hinaus), Paprika (64% mit Rückständen, 5.6% über die Höchstgrenze hinaus).
Beim Obst schneiden die Kirschen besonders schlecht ab (83.9% mit Rückständen, 4.8% über die zulässige Höchstgrenze hinaus), Grapefruit (81% mit Rückständen, 4% über die Höchstgrenze hinaus), Zitronen (79.5% mit Rückständen, 6% über die Höchstgrenze hinaus), Erdbeeren (77% mit Rückständen), Ananas (77%).
Beim Getreide gibt es schlechte Nachrichten für den Reis. Rückstände in 30% der Proben, davon ein Viertel über die Höchstgrenze hinaus.
Pestizide sind nicht gut für Kinder, nicht gut für uns, für die Bienen, die Vögel, das Leben in den Gewässern (sie landen unausweichlich im Grundwasser) und die Biodiversität.
Um sichere Lebensmittel für den Menschen und den Schutz unserer Umwelt zu garantieren, entscheidet sich eine wachsende Zahl von Landwirten dazu, auf giftige Pestizide zu verzichten und sich für die biologische Landwirtschaft zu entscheiden: Entscheide dich für Produkte mit dem EU-Bio-Logo, das die Herkunft der Produkte aus biologischen Produktionsketten und ihre Kontrolle vom Feld auf den Tisch zertifiziert.