Welche Rolle spielt der Naturkostfachhandel beim deutschen Bio-Wachstum? Wird sich der europaweite Aufschwung von 2020 halten können? Und wie können italienische Genossenschaften den Markt bereichern? In einem Webinar hat das EU-geförderte Biol-Projekt Entwicklungen europäischer Bio-Märkte in den letzten Jahren nachvollzogen, Trends und Treiber in Deutschland identifiziert und die italienische Marke ‚Almaverde Bio‘ vorgestellt.
Die meisten europäischen Märkte haben in den Corona-Jahren ein bis dato nicht gekanntes Wachstum erzielt. „In Italien stand dabei vor allem ein neues Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch, schädliche Stoffe zu vermeiden, im Vordergrund“, erzählte Roberto Pinton, wissenschaftlicher Koordinator der European Organic Partners, Bologna. Während 2020 für den italienischen Bio-Sektor ein „exzellentes Jahr“ war, fiel die Bilanz für 2021 eher schwach aus und die Zunahme konnte nicht gehalten werden. So gab es etwa bei den Eiern 2020 im Vergleich zu 2019 ein Wachstum von 15,7 Prozent – mit minus 3,1 Prozent 2021 setzte sich der Trend jedoch nicht in gleicher Weise fort.
In der Schweiz wuchs der Bio-Markt 2020 um 19,1 Prozent und erreichte damit einen Anteil von 10,8 Prozent am gesamten Lebensmittelmarkt. Die Belgier gaben 2020 14 Prozent mehr für Bio-Produkte aus als 2019 und in Österreich gab es in den ersten sechs Monaten von 2021 einen Bio-Anteil von elf Prozent in der Frische. 96 Prozent der Österreicher griffen in dieser Zeit zu Bio-Produkten. „Leider liegen uns für viele Länder die aktuellsten Daten noch nicht vor“, so Pinton. Die Sammlung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), die traditionell auf der Biofach präsentiert wird, wurde noch nicht veröffentlicht.
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